Olympia PS 36 Papierschredder Büro test

Erster Eindruck:

Olympia PS 36 Papierschredder Büro: Heute haben wir wieder einmal einen Streifen- Aktenvernichter – aus der aller-untersten Preisklasse (unter 25 € Klasse). Der Olympia PS 36 ist in schwarz (in der Regel ist schwarz um 1 € teurer) oder weiß verfügbar und hat ein minimalistisches, elegantes Design. Oben auf dem Schneidmotor ist eine Platte mit einem roten Wahlschalter für AUTO, OFF, REV – sowie einem Euro-Netzstecker und einem 7 Liter Auffangbehälter. Wie viele andere preiswerten „Streifen-Schneider“ kann man den Motor abnehmen und dann mit Hilfe eines ausziehbaren Arms auf andere Papierkörbe, solange diese 28 – 34 cm groß sind, aufsetzen.

Der Olympia PS 36 ist schmal, aber leicht (‎14 x 29.5 x 30.5 cm; 1.4 kg) und passt überall hinein. Er ist aber dadurch auch nicht sehr standfest – und braucht etwas zum „Anlehnen“. Die Bedienungsanleitung umfasst 74 Seiten, 7 Sprachen, 5 Seiten in Deutsch.Der PS 36 bietet nur die einfachsten (Automatik-)Funktionen:
Es gibt einen roten Wahlschalter für:

  •  AUTO(matik) für Start und Stopp,
  • REV (für den Rückwärtslauf) und
  • OFF(aus).

Der mitgelieferte 7 Liter Papierkorb leider ohne Sichtfenster sitzt perfekt auf den Schneidkopf – aber alles ist nur lose aufgesetzt. Der Auffangbehälter besitzt einen zusätzlichen Einwurf für sonstiges Papier. Der Hersteller erlaubt nur Papier – keine Pappe, Kreditkarten, CDs, Endlospapier oder Papier mit Tacker- oder Büroklammern.

Das Papier wird durch Schneidmesser im Kopf des Olympia PS 36 in 6 mm breite Streifen geschnitten – das entspricht Sicherheitsstufe P-2 (nach DIN 66399). Die Schnittleistung des Motors liegt bei nur 210 Watt – das reicht gerade so für maximal 6 Blätter DIN A4 (80 g/qm) pro Durchgang. Dafür wird es richtig laut (73 dB), wenn der PS 36 Im Einwurfschlitz Papier „erkennt“. Bei Papierkontakt wird es sogar 76 dB laut – das entspricht in etwa einem Staubsauger in hoher Stufe. Damit das Papier zuverlässig erkannt wird, muss es mittig eingeworfen werden, weil dort der „Sensor“ (Taster) zur Papiererkennung sitzt Besonders schnell zu Papierstau führt es, wenn man das Papier nicht ganz gerade einsetzt.
Das verkantete Papier faltet sich auf und verstopft schnell die rotierenden Messer. Über REV (Rückwärtslauf) lässt sich das Papier einigermaßen(!) zuverlässig wieder auswerfen (in 6 von 9 Fällen wo wir Papierstau hatten) – sehr empfindlich.

Schneidleistung:

Olympia PS 36 Papierschredder Büro test

Olympia PS 36 Papierschredder Büro test

Der Olympia PS 36 kann maximal 6 Blatt Papier (80 g/qm Qualität) pro Durchgang zerschneiden. Der Wahlschalter (auf AUTO) hat leider „Spiel“ und wackelt etwas, aber funktioniert zuverlässig. Eine Vorwärtstaste wäre schön, da nicht alle Blätter sauber eingezogen werden. Olympia liefert für die rund 25€ eine geringe Sicherheitsstufe (P-2), diese reicht aber in vielen Fällen für den privaten HomeOffice-Gebrauch, um unwichtige Dokumente zu zerschneiden. „Findet“ man alle Streifen, lassen ich diese recht schnell wieder „rekonstruieren, so dass der „neugierige Nachbar“ sehr schnell wieder alle Informationen aus dem Papier hat.

Zum Testen haben wir die maximal 6 (erlaubten) Blätter abgezählt und eingeworfen. – der PS 36 startet im Leerlauf mit 74 dB Lautstärke. Das dünne Gehäuse liefert keinerlei Geräuschdämmung. Bei Papierkontakt steigt das Arbeitsgeräusch auf bis zu 76 dB. Nach knapp 9 Sekunden sind die 6 Blätter (mit Mühe) zerschnitten. Es erscheint also technisch möglich – natürlich ist dabei die Verarbeitungsgeschwindigkeit schon deutlich langsamer als bei weniger Papier. Der Olympia PS 36 erwärmt sich bei dieser Papierlast schnell spür- und messbar. Aber der Standard bei Aktenvernichtern, die in Europa verkauft werden ist die automatische Motorabschaltung, bei Überhitzung – also keine Angst.

Wie wir getestet haben:

Unser Test liefert den optimalen Punkt, wo möglichst viel Papier zerschnitten wird, ohne dass es zu langen Abkühlpausen kommt – teilweise gibt es auch gar keine Pausen mehr. Diese „optimale Belastung“ liegt bei 3-4 Blatt – da braucht der Olympia PS 36 etwas weniger als 7,5 Sekunden pro „Paket“, bei 5 Blatt sind es schon etwas über 8 Sekunden. Der Motor schaltet bei Überhitzung aber zuverlässig und automatisch ab. Wir haben 3 bis 4 Blatt ermittelt, da wir festgestellt haben, dass das ewige Abzählen schnell langweilt und man sich auch ab und zu „vergreift“ und ein Blatt mehr mitnimmt. Mit exakt 3 Blatt pro Durchgang konnten wir einen Dauereinsatz von knapp über 6 Minuten messen. Nimmt man.4 Blätter, gerade eingeworfen, lässt sich eine Dauerleistung von etwa 5 bis 5,5 Minuten erreichen. Damit konnten wir rund 148 Blättern vernichten – das ist für ein Home-Office allemal ausreichend.

6 Blätter pro Durchgang sind das Hersteller-Maximum pro Durchgang – aber nach 2 Minuten andauerndem Einsatz, braucht Olympia PS 36 eine Abkühlpause von 28 Minuten. Diese Pause will niemand – wer will schon auf einen Aktenvernichter warten, wenn man eben schnell einfach weitermachen will. Der Hersteller schreibt die Entfernung von Tacker- und Büroklammern vor, die vor dem Einsatz entfernt werden müssen. Wir haben die Klammern testweise am Papier gelassen
und hatten bei wenigen Blättern keine großen Probleme. Bei 5-6 Blatt pro Durchgang fingen die Probleme / Papierstaus aber an. Lässt man die Klammern im Papier, ist es für den reibungslosen täglichen Einsatz zu empfehlen, die Klammern vorher zu entfernen. Dies ist auch schonender für die Schneidmesser.

Setzt man dagegen 5 oder sogar 6 Blätter oder vielleicht auch noch schief in den Einwurf- Schlitz ein – wie es im Büroalltag häufiger vorkommt – folgt regelmäßig ein Papierstau. Die REV- Rückwärtslauf sollte das Papier zuverlässig und vollständig wieder auswerfen – leider war dies bei uns nur in 6 von 9 Fällen möglich. Die Blätter falten sich auf blockieren die Schneidmesser. Wir mussten daher in den 3 Fällen wo die REV-Funktion nicht geklappt hat, mit etwas Geduld das Papier (vorher Stecker ziehen!) zunächst mit einer Flachzange, dann mit einer Pinzette und einer Stricknadel wieder herausholen. Rund 10 Minuten hat uns jede „Reinigung“ gekostet. Aufgepasst: wie bei den meisten Aktenvernichtern bedeutet das Aufschrauben automatisch den Garantieverlust. Um die (geringe) Schneidleistung und Lärmentwicklung nicht zu verschlechtern empfiehlt es sich auch regelmäßig das Schneidwerk des Olympia PS 36 regelmäßig zu ölen. Hierzu gibt
es vom Hersteller (zugelassene) Ölpapier-Blätter, die einfach ins Schneidwerk gesetzt werden.

Was uns gut gefallen hat:

(+) Preis – Leistungsverhältnis (ca. 24 €) in Ordnung bei geringster Arbeitsbelastung
(+) Schmale Bauweise, leichte Handhabung (rund 1,6 Kg) – kippt aber auch leicht

(+) höchste Verarbeitungsmenge bei 3-4 Blättern pro Durchgang

Was uns nicht gefallen hat:

(-) sehr laut (Leerlauf 73 dB – Betriebsgeräusch bis 76 dB); Gehäuse nicht gedämmt
(-) für Home-Office gerade so ausreichende Dauerlast von maximal 2 Minuten (bei 6 Blatt),
und dann rund 28 Minuten Abkühl-Pause
(-) Nachlaufzeit von etwa 2 Sek., nachdem das Papier zerkleinert ist
(-) Vorhandener Papier-Behälter zu klein, die Vorwärtstaste fehlt, da nicht alle Blätter sauber
eingezogen werden und bleiben in Schneidvorrichtung hängen

Fazit:

Sensible Daten sind nichts für den Olympia PS 36. Wenn man also Kontoauszüge, Steuerunterlagen oder Firmengeheimnisse zerschneiden möchte, sollte es schon mindestens Sicherheitsstufe P-3 sein. Man darf vom Olympia PS 36 keine Wunder erwarten, aber falls man „vorsichtig“ und mit Bedacht die geringe Papiermenge für die der PS 36 ausgelegt ist einsetzt – vor allem in der Kategorie HomeOffice – KANN der Olympia PS 36 für diese Aufgabe ausreichend sein. Man sollte beachten nicht mit mehr als 4 Blättern und/oder getackerte Blätter einzusetzen. Unser Tipp: besser nur maximal 4 Seiten gerade einwerfen und das Papier nicht verkanten. Zusätzlich darf man beim Olympia PS 36 nicht allzu geräuschempfindlich sein – 76 dB
sprechen eine laute Sprache Also bei geringen Anforderungen ist der Olympia PS 36 vielleicht einsetzbar. Wer dagegen
Papiermengen im Ordnerformat zerschneiden möchte sollte sich eher einen Aktenvernichter der ab 100 Euro-Preisklasse anschauen.

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